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Missionierung als "Pflicht" und falsch verstandene Toleranz
Christus jenen Menschen zu zeigen, die etwa dem Geisterglauben verhaftet seien, sei keineswegs ein Unrecht, sondern sogar "unsere Pflicht", erinnerte der Papst die Priester,
Bischöfe, Ordensleute und Katecheten, mit denen er in der Sankt-Pauls-Kirche die Messe feierte.
Manche könnten hier einwenden: "Sie haben Ihre Wahrheit, und wir haben unsere." Von dieser "falsch verstandenen Toleranz" und Gleichgültigkeit riet der Papst jedoch
ab, wie Radio Vatikan berichtete.
Möglichkeit bieten das ewige Leben zu erreichen
Auch fünf Jahrhunderte nach dem Beginn der Evangelisierung Angolas seien viele Menschen orientierungslos oder glaubten sich von unheilvollen Geistern und Mächten bedroht, meinte das
Oberhaupt der katholischen Kirche. "Unsere Aufgabe ist es, allen die Möglichkeit zu bieten, das ewige Leben zu erreichen."
Die Missionierung sei heute ebenso wichtig wie vor 500 Jahren, als die
ersten Missionare nach Afrika kamen, warb der Papst, dessen Predigt auf einer großen Leinwand auch auf den Vorplatz der Kirche übertragen wurde.
Immer wieder Menschenopfer in Angola
In Angola wurde der Papst dennoch frenetisch gefeiert. Etwa 55 Prozent der Bevölkerung gehören offiziell der katholischen Kirche an. 25 Prozent werden traditionellen Religionen
zugerechnet. Einige Sekten praktizieren Menschenopfer, bei denen Berichten zufolge auch immer wieder Kinder sterben.
religion.orf.at 19.3.2009: Die Aussagen des Papstes zu Kondomen und Aids im Wortlaut
Nach den Äußerungen Benedikts XVI. während seines Flugs nach Kamerun zu Aids und den Gebrauch von Kondomen, gehen die Wellen der Empörung hoch. Nun hat das vatikanische Presseamt einen
wörtlichen Mitschnitt der Äußerungen des Papstes veröffentlicht.
Auf dem Flug nach Kamerun gab Papst Benedikt XVI. dem französischen Fernseh-Journalisten Philippe Visseyrias (France 2) ein Interview.
Darin äußerte sich der Pontifex auch zur Aids-Problematik. Kathpress dokumentiert nun den genauen Wortlaut, der umstrittenen Äußerungen:
Visseyrias: "Heiligkeit, unter den vielen Übeln, die Afrika
heimsuchen, steht besonders die Verbreitung von Aids. Die Haltung der katholischen Kirche zur Art und Weise, wie das zu bekämpfen sei, wird oft als unrealistisch und wirkungslos betrachtet. Werden Sie dieses Thema
während der Reise ansprechen?"
Benedikt XVI.: "Ich möchte das Gegenteil behaupten: Ich glaube, dass die wirksamste und im Kampf gegen Aids präsenteste Organisation eben diese katholische Kirche
mit ihren Bewegungen und unterschiedlichen Strukturen ist. Ich denke an die Gemeinschaft Sant'Egidio, die im Kampf gegen Aids so viel im Sichtbaren und im Verborgenen tut, ich denke an die Kamillianer und all die
Ordensschwestern, die den Kranken dienen (...) Ich würde sagen, das Problem Aids kann man nicht bloß mit Werbeslogans überwinden. Wenn die Seele fehlt, wenn die Afrikaner sich nicht selbst helfen, kann diese Geißel
nicht mit der Verteilung von Kondomen beseitigt werden: Im Gegenteil, es besteht das Risiko, das Problem zu vergrößern."
Doppeltes Engagement
"Die Lösung kann nur mit einem doppelten Engagement gefunden werden: Das erste ist eine Humanisierung der Sexualität, das heißt eine geistige und menschliche Erneuerung, die eine
neue Art des Umgangs miteinander bringt. Und das zweite eine wahre Freundschaft auch und vor allem mit den Leidenden, die Bereitschaft, bei ihnen zu sein, auch mit Opfern und persönlichem Verzicht. Dies sind die
Faktoren, die helfen und die auch zu sichtbaren Fortschritten führen. Deshalb möchte ich sagen, es geht um diese unsere doppelte Anstrengung, den Menschen innerlich zu erneuern, ihm geistige und menschliche Kraft
für ein Verhalten zu geben, das dem eigenen Körper und dem des anderen gerecht wird, um diese Fähigkeit, mit den Leidenden zu leiden, da zu bleiben in den Prüfungen des Lebens. Mir scheint, dass dies die rechte
Antwort ist und dass die Kirche dies tut und damit einen sehr großen und wichtigen Beitrag leistet. Danken wir all jenen, die das tun."
Der Vatikan setzt im Kampf gegen die Immunschwächekrankheit auf sexuelle Enthaltsamkeit. Die südafrikanische Organisation Treatment Action Campaign (TAC) erklärte dazu, zwar seien Kondome
nicht die einzige Lösung für das Aids-Problem, aber eines von wenigen erprobten Mitteln, um HIV-Infektionen zu verhindern.
Gesundheit gefährdet
Die UNO-Organisation zur Aids-Bekämpfung, UNAIDS, verteidigte den Einsatz von Kondomen. Der französische Außenamtssprecher Eric Chevallier zeigte sich besorgt, dass der Papst mit seinen
Äußerungen die öffentliche Gesundheit gefährde und den Schutz menschlichen Lebens infrage stelle. Der Grünen-Europaabgeordnete Daniel Cohn-Bendit sagte dem Sender France-Info, wer Jugendlichen in Afrika
Enthaltsamkeit predige, überlasse sie sich selbst und der Krankheit: "Das grenzt an vorsätzliche Tötung." Treue und Enthaltsamkeit
SPÖ-Entwicklungssprecherin Petra Bayr warf dem Papst am Mittwoch
in einer Aussendung vor, dass er mit seiner Haltung "Leben vernichtet". Auch die deutschen Ministerinnen Ulla Schmidt und Heidemarie Wieczorek-Zeul (beide SPD) erklärten gemeinsam, dass Kondome zur
Verhütung der Immunschwächekrankheit eine entscheidende Rolle spielten. Der deutsche FDP-Parteichef Guido Westerwelle sagte, er respektiere, dass das Kirchenoberhaupt auch auf Treue und Enthaltsamkeit setze.
"Aber das Verdammen von Kondomen ist in diesen Zeit absolut verantwortungslos." Für Erheiterung und Befremden sorgte die französische Wohnungsministerin Christine Boutin: "Ich denke, es ist
nicht lustig, ein Präservativ zu benutzen, wenn man Liebe macht", sagte die praktizierende Katholikin am Mittwoch.
Andere und sich selbst schützen
Auch in der katholischen Kirche selbst stieß der Papst auf Widerspruch. "Wer Aids hat und sexuell aktiv ist, wer wechselnde Partnerschaften sucht, muss andere und sich selber
schützen", forderte der Hamburger Weihbischof Hans-Jochen Jaschke in einem Beitrag für die Wochenzeitung "Die Zeit".
Verantwortungsbewußtsein
Der Vatikan bekräftigte die Position des Papstes: Die "Sala Stampa" des Heiligen Stuhls veröffentlichte am Mittwochnach-mittag eine Erklärung, in der es wörtlich heißt:
"In Bezug auf das Echo, das einige Worte des Papstes zur AIDS-Problematik ausgelöst haben, stellt der Direktor der 'Sala Stampa', P. Federico Lombardi SJ, fest, dass der Heilige Vater die Positionen der
katholischen Kirche und die wesent-lichen Linien ihres Kampfes gegen die schreckliche Geißel AIDS unterstrichen hat:
Erstens die Erziehung zu einem Verantwortungsbewusstsein der Menschen in ihrem Sexualverhalten und das Hervorheben der zentralen Rolle von Ehe und Familie;
zweitens die Erforschung und die Anwendung wirksamer medizinischer Mittel gegen AIDS, die einer möglichst großen Zahl von Kranken über Gesundheits-Initiativen und -Institutionen zur
Verfügung gestellt werden sollen;
drittens die menschliche und geistliche Unterstützung und Begleitung von AIDS-Kranken und aller Leidenden, was der Kirche seit jeher besonders am Herzen liegt. Das sind die Richtungen,
auf die die Kirche ihren Einsatz konzentriert. Sie glaubt nicht, dass in erster Linie eine Verbreitung von Kondomen tatsächlich der bessere, der weiterblickende und wirksamere Weg ist, um der Geißel von AIDS zu
begegnen und menschliches Leben zu schützen"
Reduktion auf Kondome
Die Afrika-Reise des Papstes wird nach Ansicht der offiziösen Vatikanzeitung "L'Osservatore Romano" von den Medien einseitig und teilweise unter polemischem Vorzeichen
dargestellt. Der neue Auslandsbesuch sei wichtig, das hätten die Medien verstanden, jedoch werde die Reise bislang auf einen einzigen Aspekt reduziert, nämlich die Maßnahmen gegen AIDS, heißt es in einem Kommentar
der Donnerstagausgabe.
Afrikanische Bischöfe unterstützen Papst
Führende afrikanische Kirchenvertreter sind in der Diskussion um die Verwendung von Kondomen als Schutz gegen die Ansteckung mit Aids an die Seite des Papstes getreten. "Ich
appelliere an die Leute im Westen, uns Afrikanern nicht ihre einseitige Sichtweise aufzudrängen", sagte der Erzbischof von Dakar, Kardinal Theodore-Adrien Sarr, im Gespräch mit französischsprachigen Medien. Die
Förderung von Werten wie Treue und Enthaltsamkeit - die in der afrikanischen Kultur durchaus vorhanden seien - könne einen entscheidenden Beitrag zur AIDS-Prävention leisten. Er verwahre sich entschieden dagegen,
dass man der Kirche in Afrika verwehren wolle, diese Werte zu predigen.
Sexueller Hedonismus im Westen
In ähnlichem Sinn äußerte sich der Erzbischof von Gitega in der ostafrika-nischen Republik Burundi, Simon Ntamwana. Im Westen gebe es einen offenbar unüberwindlichen Drang zum sexuellen
Hedonismus. Wörtlich sagte der Erzbischof: "Es ist nicht das Präser-vativ, das zu einer Verringerung der Zahl der AIDS-Infektionen beiträgt, sondern die Haltungsänderung der Menschen". Der sicherste Weg,
um gegen die AIDS-Epidemie anzukämpfen, sei die entschlossene Willensentscheidung.
Schlechte Qualität
Der Erzbischof der kongolesischen Hauptstadt Kinshasa, Laurent Monsengwo Pasinya, betonte, er teile die Auffassung des Papstes, dass die Anwendung des Präservativs das Problem verstärke,
weil es "eine falsche Sicherheit vorgaukelt". Das beginne schon damit, dass Kondome von "schlechter Qualität" sein können.
religion.orf.at 18.3.2009: Papst mahnt in Kamerun Wahrung traditioneller Werte ein
Papst Benedikt XVI. hat am zweiten Tag seines Afrika-Besuches mahnende Worte zu gesellschaftlichen Fragen gefunden. Die umstrittenen Aussagen gegen Kondome zur AIDS-Vermeidung wurden
vom vatikanischen Pressesprecher bestätigt.
Eindringlich sprach er sich für den Schutz traditioneller Familienstrukturen. Angesichts des Einflusses von Modernisierung und Säkularisierung müsse das
Verständnis von der Ehe als unauflöslicher Gemeinschaft gefördert werden, sagte der Papst vor Bischöfen in Yaoundé. Außerdem rief er die Geistlichen zum Einsatz für Arme und Benachteiligte auf. Der Papst plädierte
für Friedfertigkeit zwischen den Volksstämmen des oft von Bürgerkriegen gebeutelten Kontinents. Bei seiner Rede forderte er die Geistlichen am Mittwoch auf, sich für die Rechte der Armen und die Mildtätigkeit
einzusetzen, damit die Gläubigen die Kirche als "Familie Gottes, vereinigt in der brüderlichen Liebe" erlebten. So werde zum Wohle der Gemeinschaft "jeglicher Ethnozentrismus" ausgeschlossen und
zur Versöhnung der verschiedenen Volksgruppen beigetragen. Ablehnung von Kondomen
Benedikt war am Dienstag in der kamerunischen Hauptstadt eingetroffen. Am zweiten Tag seiner Reise traf er zunächst mit
Präsident Paul Biya zusammen. Am Freitag wird er in Angola erwartet. Für anhaltende Diskussionen sorgte derweil Benedikts Aussage während seines Fluges nach Afrika, die Verteilung von Kondomen sei nicht die richtige
Lösung im Kampf gegen Aids. Zahlreiche Hilfsorganisationen und Politiker protestierten gegen die Aussagen und bezeichneten diese teilweise sogar als gefährlich.
Vatikan-Sprecher Federico Lombardi erklärte
indes am Mittwoch in Yaounde, die Position des Vatikans zu dem Thema sei unverändert, und das werde auch während der Reise des Papstes so bleiben. Das Vertrauen auf Kondome im Kampf gegen HIV-Ansteckungen beschrieb
der Sprecher als fragwürdig. Der aus Deutschland stammende Abtprimas des katholischen Benediktinerordens, Notker Wolf, hatte ebenfalls kürzlich in einem Interview zu Bedenken gegeben, dass Kondome ein
unverantwortliches Sexualverhalten eher förderten.
Kritik an Papst-Aussagen
Die französische Regierung übte deutliche Kritik an Benedikts Aussagen. Frankreich sei "sehr stark beunruhigt" über die Folgen der
Papst-Äußerungen, sagte ein Sprecher des Außenministeriums in Paris. "Auch wenn es uns nicht zukommt, über die Kirchendoktrin zu urteilen, sind wir der Meinung, dass solche Äußerungen die öffentliche
Gesundheitspolitik und das Gebot des Schutzes des menschlichen Lebens in Gefahr bringen." SPÖ-Entwicklungssprecherin Petra Bayr warf dem Papst am Mittwoch in einer Aussendung vor, dass er mit seiner Haltung
"Leben vernichtet". Auch in der katholischen Kirche stieß der Papst mit seiner Haltung auf Widerspruch. "Wer Aids hat und sexuell aktiv ist, wer wechselnde Partnerschaften sucht, muss andere und sich
selber schützen", forderte der Hamburger Weihbischof Hans-Jochen Jaschke in einem Beitrag für die Wochenzeitung "Die Zeit".
religion.orf.at am 17.3.2009: Papst: "Afrikas Probleme löst man nicht mit Kondomen"
Die Aids-Epidemie in Afrika könne nicht mit der Verteilung von Kondomen gelöst werden, dies vertiefe die Probleme nur. Das betonte Papst Benedikt XVI. am Dienstag im Gespräch mit
Journalisten auf seinem Flug nach Kamerun.
Die katholische Kirche leiste in Afrika viel im Kampf gegen Aids; die Ausbreitung der Krankheit sei "eine Tragödie, die man nicht mit Geld überwinden
kann". Vielmehr komme es auf ein moralisch richtiges Verhalten und zugleich auf eine besondere Aufmerksamkeit gegenüber den Kranken an, betonte der Papst gegenüber den im Papstflugzeug mitreisenden
Journalisten. Die einzige Lösung für das Aids-Problem sei "eine spirituelle und menschliche Erneuerung der Sexualität".
In Afrika eingetroffen
Benedikt XVI. war am Dienstagmorgen in Rom gestartet und landete am Nachmittag auf dem Flughafen von Yaounde, der Hauptstadt von Kamerun, wo er von Kameruns
Präsidenten Paul Biya, den Bischöfen des Landes und einer jubelnden Menschenmenge empfangen wurde. In seiner Begrüßungsansprache rief der Papst zum Kampf gegen die alten und neuen Missstände auf dem Kontinent auf.
"Beim Anblick von Schmerz und Gewalt, von Armut und Hunger, von Korruption und Machtmissbrauch kann ein Christ nie schweigen", so Benedikt XVI. Sehnsucht nach Frieden und Gerechtigkeit
Der Papst
beklagte die vielen lokalen Konflikte, die zahlreiche Obdachlose, Arme, Waisen und Witwen forderten. Nach dem Sklavenhandel früherer Jahrhunderte gebe es auf dem Kontinent heute neue Formen der Sklaverei, einen
neuen Menschenhandel, dessen Opfer vor allem wehrlose Frauen und Kinder seien. Afrika leide unverhältnismäßig stark unter der weltweiten Ernährungs- und Finanzkrise sowie unter dem Klimawandel, hob der Papst hervor:
"Eine wachsende Zahl seiner Bewohner leidet unter Hunger, Armut und Krankheit." Die Menschen sehnten sich nach Frieden und Gerechtigkeit, und genau darauf biete die Botschaft der Kirche eine Antwort,
erklärte der Papst. Er komme nach Afrika als "Hirte", um die Gläubigen im Glauben zu bestärken. Afrika "en miniature"
Benedikt XVI. bezeichnete Kamerun als "Land der Hoffnung"
für viele Menschen in Zentralafrika. Besonders hob er die Aufnahme von Flüchtlingen aus den umliegenden Bürgerkriegsländern hervor. Ausdrücklich würdigte der Papst den Sozialeinsatz der Kirche für Kranke und
Leidende, insbesondere für Aids-Kranke. Durch seine Vielzahl von friedlich zusammenlebenden Volksgruppen und einem hohen christlichen Anteil sei Kamerun gleichsam ein Afrika "en miniature".
Wirtschaftskrise ist Resultat eines ethischen Defizits
Während des Fluges nach Afrikat hatte Benedikt XVI. zu internationaler Solidarität aufgerufen, damit Afrika unter dem Druck der Wirtschaftskrise nicht
zusammenbreche. Nach Ansicht des Papstes sollte die Finanz- und Wirtschaftswelt ethische Fragen vermehrt in den Vordergrund rücken. Die Wirtschaftskrise sei "das Resultat eines ethischen Defizits". Mit
diesem Thema werde er sich in seiner neuen Enzyklika befassen. "Die Enzyklika war fast fertig, doch dann ist die globale Rezession hinzugekommen und wir haben den Text revidieren müssen, um der Menschheit eine
Botschaft zu dieser Konjunktur zu bieten", so das Kirchenoberhaupt im Gespräch mit den mitreisenden Journalisten. Kirche hat ein "Probleme mit den Sekten"
Die afrikanische Kirche sei den
Armen und den Leidenden nahe, sie sei jedoch keine "perfekte Gemeinschaft", so der Papst. Daher sei "eine Bereinigung der Strukturen und eine Bereinigung der Herzen" notwendig. Benedikt XVI.
sprach von der Aggressivität der neuen Sekten in Afrika. "Es stimmt, in Afrika gibt es Probleme mit den Sekten. Wir verkünden nicht wie sie Wunder und Reichtum. Diese Sekten sind sehr instabil und der
Katholizismus kann sie mit ihrer Struktur und Einheit bekämpfen. Unser Netz kann den Tribalismus überwinden", so Benedikt. Papst fühlt sich "in keiner Weise einsam"
Der Papst dementierte,
dass er nach der Polemik um die Aufhebung der Exkommunikation des Holocaust-Leugners und Traditionalistenbischofs Richard Williamson isoliert sei. "In Wirklichkeit muss ich vor diesem Mythos meiner Einsamkeit
lachen. Ich fühle mich in keiner Weise einsam. Jeden Tag sehe ich meine Mitarbeiter und die Bischöfe", betonte Benedikt XVI. Er sei von Freunden umringt. "Einsamkeit gibt es nicht."
Papst will "Botschaft der Hoffnung" bringen
Erste Station des siebentägigen Afrika-Besuches des Papstes ist Kamerun, am Freitag reist der Papst nach Angola weiter.
Ziel der Afrikat-Reise ist es dem Vatikan zufolge, dem von Kriegen, Krankheit und Hunger gequältem Kontinent eine Botschaft der Hoffnung und Versöhnung zu bringen. Vorbereitung der Afrika-Synode
Anlass des
bis Montag dauernden Besuchs ist laut "Kathpress" die Vorstellung des Arbeitspapiers ("Instrumentum laboris") für die Afrika-Synode, die vom 4. bis 25. Oktober im Vatikan stattfindet, aber auch
die 500-Jahr-Feier der Evangelisierung Angolas. Bei der siebentägigen Reise stehen in Kamerun und Angola Treffen mit den Spitzen von Politik und Kirche sowie mehrere große Gottesdienste auf dem Programm. In Yaounde,
der Hauptstadt von Kamerun, trifft der Papst auch mit Repräsentanten anderer Religionsgemeinschaften zusammen. In Luanda nimmt er an einem Treffen katholischer Bewegungen zur Förderung der Frau teil.
Hoffnungsgebiet der Kirche
Ein Motiv seiner Reise sei es auch, die wachsende Kirche in Afrika weiter zu stärken, sagte Benedikt XVI. am Sonntag in Rom. Afrika wird für die katholische Kirche immer wichtiger.
Lebten um 1900 etwa zwei Millionen Katholiken auf dem Kontinent, waren es im Jahr 2000 etwa 140 Millionen - während in den Industrieländern die Zahl der praktizierenden Anhänger bröckelt.
Johannes Paul II. war 16 Mal in Afrika
Es ist die elfte Auslandsreise des Papstes. Sein Vorgänger Johannes Paul II. (1978-2005) war 1985 und 1995 in Kamerun sowie 1992 in Angola. Insgesamt besuchte er Afrika
16 Mal. Als erster Papst bereiste Paul VI. 1969 den Kontinent zu einem Besuch in Uganda. Die erste Afrika-Synode fand im Frühjahr 1994 statt.
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