Kardinal Christoph Schönborn am 3.1.2009 in Radio Vorarlberg (vorarlberg.orf.at):
Schönborn will Verhütung neu diskutieren
Kardinal Christoph Schönborn will Empfängnisverhütung und Fristenlösung neu diskutieren. Die älter werdende Gesellschaft zeige, dass es einen anderen Umgang mit dem werdenden Leben brauche, sagte Schönborn in Vorarlberg.
Folgen für die Gesellschaft
Vor 40 Jahren sei diese Entwicklung noch nicht absehbar gewesen, so Kardinal Christoph Schönborn bei seinem Vorarlberg-Besuch. Hätte man damals gewusst, welche Konsequenzen allein die
Empfängnisverhütung auf die Gesellschaft haben würde, wäre wohl anders entschieden worden, so der Kardinal: "Dort wo Kinder nicht empfangen werden, sind sie nicht da. Machen wir uns doch nichts vor."
Kein klares Nein zu Pille und Abtreibung
Schönborn fordert mehr Unterstützung für ungewollt Schwangere. Konkret will er etwa, dass der "Diözesane Hilfsfonds für Schwangere in Not" vom Staat verdoppelt wird. Immerhin
sei damit bisher 12.000 Kindern zum Leben verholfen worden. Ein klares Nein zu Pille und Abtreibung will Schönborn aber nicht abgeben: "Das ist hier nicht das Thema. Ich sage: Verantwortung heißt
verantwortete Offenheit für das Leben, und diese Frage müssen wir uns alle stellen in unserer Gesellschaft."
"Vorbild Frankreich"
Schönborn plädiert für eine kinderfreundlichere Gesellschaft nach dem Vorbild Frankreich. Dort mache die steuerliche Entlastung ab dem dritten Kind vielen Familien Mut zu mehreren
Kindern. Ansonsten werde das Pensionssystem nicht mehr finanzierbar. Eine "Gesellschaft der Ich-AG", beraube sich selbst der Zukunft, so Schönborn.
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